Bericht von Lothar Schuhmann
Na das war ja mal was. Als ich am Samstag früh gegen halb neun die Halle betrat, sah das ein bisschen aus wie ein chaotisches Zeltlager. Die kleine Halle, die als Aufenthaltsplatz während des Turniers dienen sollte, war ein einziger wirrer Haufen aus Ausrüstung, Schlafsäcken und sonstigem Zeugs. In der großen Halle, sieben Dämpfer für insgesamt 14 Teilnehmergruppen. Die Tradis stellten eindeutig die stärkste Gruppe mit 6 Teams. Ansonsten gab es 2x Compound, 3x Recurve und 3x Blank.
Pünktlich um 10 Uhr gings los und Susi trat als erste an. Anschließend ich und Grit machte den Abschluss. Da war das noch alles wie ein ganz normales Turnier. Aber schon nach der ersten Runde war klar, das wird alles andere als ein normales Turnier. Wegen der langen Wartezeit bis man selbst wieder dran ist. Und natürlich auch wegen der Konkurrenz.
Dass wir gegen die Rathener Bogengilde nicht allzu viel ausrichten konnten, war uns ziemlich schnell klar. Aber da waren ja noch die „Helden in Strumpfhosen“ (Steve, Eric und Christian) und „Die 3 lustigen 2“ (Nicole, Mario und Sascha). Der vereinsinterne Wettkampf war eröffnet.
Das Turnier zog sich dahin und so gegen 18 Uhr kam, bei mir und auch bei einigen anderen, der erste richtige Totpunkt. Nur 197 von mir und die Helden lagen vorn. Also essen, trinken und mit den anderen Teilnehmern quatschen um die Zeit rumzubringen. An Schlaf war nicht wirklich zu denken. Eric hatte uns zwar schon nachmittags das Gegenteil bewiesen, aber bei uns klappte das nicht so recht.
Am späteren Abend lief es dann wieder und pünktlich um Mitternacht wurden auch zwei Geburtstagskinder gefeiert. Happy Birthday 80-stimmig. Die Nacht war nicht so schlimm wie befürchtet. Konzentrieren, langsam machen und es lief. Den Kampfrichtern Ines, Andreas und Ronald war die lange Zeit deutlicher anzusehen. Peter, der zu Anfang ebenfalls mit dabei war, war zu dieser Zeit wahrscheinlich schon auf dem Weg in den Urlaub.
Wir behielten unseren Rhythmus, jeder 1 Runde schießen, dann Wechsel die Nacht durch bei. Die war dann tatsächlich auch gefühlt ziemlich schnell vorbei. „November Rain“ morgens um fünf war zwar nicht gerade der Einpeitscher, aber die Musik hat gut über die Zeit geholfen. Und natürlich die Ergebnisliste. Langsam aber stetig bauten die Engel den Vorsprung auf die Helden aus.
Nach sechs wurde es nochmal richtig heftig. Die zwei vorhandenen Klappstühle wurden von Eric Nicole, Susi und Steve abwechselnd belegt um ein bisschen dem Endspurt entgegen zu schlafen. Und alle gaben ihr Bestes. Und prompt waren wir dann auch zu schnell. Der Vorschlag von Ronald, dass jeder Schütze noch jeweils einen Pfeil schießt, bis die 24 Stunden vorbei sind, entpuppte sich zum Glück als Scherz.
Und dann war es soweit: Punktgenau um 10 Uhr, gab die Schießampel ihr letztes Signal. Der Applaus, der dann losbrach schlug alles, was ich bis dahin bei einer Sportveranstaltung erlebt hatte. Und auch bei der Siegerehrung gab es kräftigen Applaus und müde, aber zufriedene Gesichter.
Bei den Jagdbögen belegte die Rathener Bogengilde mit 5773 Ringen Platz 1. Mit 5217 Ringen erkämpften sich die „Engel“ den 2. Platz und die „Helden“ nahmen mit 4998 Ringen den 3. Platz mit. In der Blankbogenklasse ging der 1. Platz mit 5304 Ringen ebenfalls an den BSC.
Am meisten bejubelt wurden aber die Kampfrichter und vor allem die vielen Helfer und die Organisatoren dieses Turniers. Leute, was ihr hier auf die Beine gestellt habt, war einfach der Hammer. Vielen Dank für diesen tollen, wahnsinnigen Event. Und lasst uns bloß nicht wieder 10 Jahre warten.