ein Bericht von René Georgie

Angereist mit meinen Trainingskammeraden (Sophie, Dirk, Jens, Willy und Steve) der Chembows-Schützen waren die Erwartungen an das erste Turnier bei mir natürlich nicht allzu hoch, was das Ergebnis betraf.

Die Aufregung hielt sich daher in Grenzen. Für Willy, Steve und mich (René) war es das erste Turnier überhaupt. Es galt: Reinschnuppern, Abläufe beobachten und Lernen. Gewinnen werden wir in jedem Fall – Erfahrung! Wie ist so ein Turnier organisiert? Wie läuft es ab? 18m, 40-ger Auflage, zwei Durchgänge, 10 Passen, je 3 Schuss – das ist die Aufgabe heute.Zunächst das Einschießen. Es fühlt sich gut an, das erste „X“! So kann es laufen! Jetzt muss die Zeit für drei Schuss reichen.

Unsere Trainer suggerierten uns fast bei jedem Training: „Im Wettkampf sind die 120 Sekunden für eine Passe ausreichend Zeit!“ Und tatsächlich, im Durchschnitt hatte ich noch etwa 30 – 40 Sekunden auf der Uhr als die drei Schuss durch waren. Aber es ging den meisten so. Du schaust dich um, und fast jeder an der Schießlinie ist bereits fertig. Umso beeindruckender war es natürlich, dass es einen Schützen gab, dessen Timing nahezu perfekt war. Da blieben am Ende nur 3 bis 4 Sekunden übrig. Da stellt man sich natürlich die Frage, ob das die anderen Schützen eher nervt oder zur Entspannung beiträgt.

Da stehst du nun an der Schießlinie, gehst in Gedanken das Phasenmodel durch – hier bereits einen Dank an Toni – und hoffst, dass du das „dicke M“, was du eben geschossen hast, nicht wiederholst. Was stimmt nicht? Es könnte vieles sein! Die neuen Pfeile, welche ich drei Tage vorher erst bekommen habe, die Pfeilauflage, welche ich dadurch verändern musste oder der neue Tab, in Verbindung mit den Pfeilen, welcher mich zu einem neuen „Abgriff“ zwingt? Den Tipp: „Niemals das Setup vor einem Wettkampf ändern!“ hatte ich einfach ignoriert. Jetzt kann es nur noch peinlich werden. „Miss“, schon wieder! Und ausgerechnet auf Sophies Auflage. Als Neuer kann einem das schon mal passieren. 4 Monate Schießerfahrung reichen da wohl doch noch nicht aus! Und dennoch, im Training ging das gestern besser. Der Tab rutscht! Cordovan-Leder für den Tab ist eine tolle Sache, es ist extrem stabil und glatt! Neu ist es natürlich eine besondere Herausforderung, wenn es beim Auszug unbemerkt wegrutscht. Letzter Schuss, ein X, was für eine Passe (M,M,X)! Egal, das Problem ist gefunden. Jetzt retten, was es zu retten ist. Schließlich sind wir bereits im zweiten Durchgang und es sind nur noch 6 Passen. Tab wechseln, „Abgriff“ finden und weiter. 9, 8, 3, es wird besser und kein „M“ mehr. Das nächste Turnier kann kommen! Dieses werde ich wohl unter: „Reichlich Erfahrung gesammelt und Spaß gehabt“ abhaken!

An dieser Stelle einen großen Dank an die Veranstalter, den Bogensport SSV 1952 Torgau – ein tolles Turnier, mit sehr guter Organisation, einer hellen Halle und sehr guter Verpflegung! Gerade für uns „Neuen“ eine schöne erste Turniererfahrung!

Das Ergebnis: Sophie Herrmann gewonnen! Dirk Meyer gewonnen! Jens Nowotsch zweiter Platz! Willy Albers gewonnen! Steve Laux dritter Platz (474 Ringe, beeindruckend!)! René Georgi gewonnen! Herzlichen Glückwunsch an alle! Ein sehr erfolgreicher Tag für den Bogensportclub Chemnitz Rabenstein e.V.! Vor allem eine beeindruckende Leistung unserer erfahrenen Schützen, Sophie, Dirk und Jens! Die Messlatte hängt extrem hoch. Doch das Wissen, dass „Blindschießen“, „Rückenspannung“ und das „Phasenmodel“ funktionieren, ist eine wichtige Erkenntnis! Vielen Dank besonders an Tom, der mich zum „Blindschießen“ gezwungen hat! So bekommt man die Routine, die man für einen Wettkampf benötigt!