Ein Bericht von Michael Witschaß
Schon vor Weihnachten hatten sich Agnes, Kati, Conny, Günther, Falk und ich angemeldet und die begehrten Startplätze gesichert. Auch für die 28. Bowhunter Jamboree der Neustrelitzer Feldbogensportgilde waren wieder dreißig Ziele im Gelände platziert worden. Darunter die mit Recht so beliebten Ziele am und im Kalksee.
Idealer Weise trifft man dabei jedes 3D-Ziel mit dem ersten Pfeil in der sogenannten Killzone und erhält nach skandinavischer Wertung jeweils 20 Punkte – also maximal 600 Punkte insgesamt. Aber ganz so einfach ist es eben nicht. Herausfordernd waren diesmal neben den Entfernungen auch die Baumstämme, Äste und Blätter zwischen Ziel und Pflock sowie Ameisen am Abschusspflock zu Ziel 16 und unzählige Mücken im gesamten Parcoursgelände. Es bedurfte einiger Erfahrung, um eine geeignete Abschussposition zu finden. Nicht immer war es günstig, unmittelbar hinter dem Pflock zu stehen und so landeten einige Pfeile nicht im Ziel, sondern abgelenkt davor, daneben oder sogar in Ästen oder Baumstämmen. Am ersten Tag – in der Drei-Pfeil-Runde – gelang es keinem der über 100 angereisten Schützinnen und Schützen auf die maximale Punktzahl zu kommen. Conny und Mathias Prasser von der Schützenzunft Waren erreichten mit 591 Punkten die Tagesbestwerte. Falk lag mit zwei Punkten hinter Mathias auf Platz 2 in der Wertungsklasse Herren Compound und Agnes mit drei Punkten Vorsprung gegenüber der Dritten in der Wertungskasse Damen Compound hinter Conny auf Platz 2.
In der Hunter-Runde am Sonntag hatten alle Schützen – unabhängig von der eigenen Bogenklasse – freie Pflockwahl: Entweder weit vom roten, relativ nah vom gelben oder irgendwo dazwischen vom blauen Pflock. Traf man vom roten Pflock die Killzone gab es 20, vom blauen Pflock 14 und vom gelben Pflock nur noch 8 Punkte. Für Körpertreffer jeweils 3 Punkte weniger. Für das Ziel 9 hatten sich die Neustrelitzer noch eine Besonderheit ausgedacht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees standen zwei unterschiedlich große Ziele. Jeder Schütze musste vor seinem Schuss ansagen, ob er den großen Wolf (ein Ziel der Kategorie 1) treffen wollte oder den sehr viel kleineren gehörnten Hasen, den Wolpertinger. Für einen Treffer des Wolpertingers gab es dreimal mehr Punkte, als für einen Treffer auf den gleichweit entfernten Wolf.
Falk, der am Samstag den Wolpertinger erst mit dem zweiten Pfeil vom roten Pflock getroffen hatte, entschied sich taktisch klug und wählte am Sonntag den blauen etwa 10 m näher am Ziel stehenden Pflock und erzielte hier mit einem Treffer in der Killzone 33 Punkte. Bei allen anderen Zielen traf er die Killzone vom roten Pflock und erlangte so insgesamt 613 Punkte. Das gelang keinem seiner Konkurrenten. Mit insgesamt 36 Punkten Vorsprung gewann er seine Wertungsklasse. Agnes verkürzte durch eine hervorragende Tagesleistung am Sonntag den Abstand zu Conny von 18 auf 7 Punkte. Somit gingen in der Wertungsklasse Damen Compound nicht nur der erste sondern sogar die ersten zwei Plätze nach Rabenstein.

