Bericht von Michael Witschaß
Im Gelände mit Pfeil und Bogen auf unterschiedlich große Scheiben zu schießen, ist unter Bogenschützen bei weitem nicht so populär, wie das 3D-Schießen. Das liegt vielleicht daran, dass in dieser Wettkampfart viel Erfahrung erforderlich ist, um auf den insgesamt 24 Zielscheiben möglichst immer alle drei Pfeile präzise in der Mitte zu platzieren. Wie aus der Ergebnisliste zu entnehmen, schafften es nur wenige Schützen, auch nur annähernd die theoretisch möglichen 432 Punkte zu erzielen.
Dennoch veranstaltet der Sächsische Schützenbund jährlich eine Landesmeisterschaft Feldbogen, wie es offiziell heißt. Als Ausrichter, federführend vertreten durch Peter und Moni, sorgte unser Verein dank fleißiger Helfer nicht nur für einen ordnungsgemäß aufgebauten Parcours, sondern sicherten mit einem engagierten Cateringteam die Verpflegung zu aller Zufriedenheit ab.
Zusammen mit knapp zwei dutzend Teilnehmern stellte auch ich mich am Samstag der Herausforderung und erlebte einen spannenden Wettkampf. Die Gruppe 7, zu der ich gehörte, bestand aus vier Blankbogenschützen. In der ersten Runde schossen wir auf zwölf Scheiben, die in unbekannter Entfernung vom Pflock aufgestellt waren. Nach dieser Runde führte Lars mit 100 Punkten, während Uwe, Mike und ich mit jeweils 93 Punkten knapp dahinter in der internen „Gruppenwertung“ gemeinsam den zweiten Platz belegten. Auch im Verlauf der zweiten Runde, in der die Ziele in bekannter Entfernung meist etwas weiter als in der ersten Runde gestellt waren, konnte sich keiner mit seinen Ergebnissen von den anderen Gruppenmitgliedern absetzen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das zum einen natürlich anspornt zum anderen jedoch mental durchaus herausfordernd ist. So erklärt sich sicher auch, warum scheinbar leicht zu treffende Ziele verfehlt wurden und häufig sogar „synchron“: Auf der in 5 m Entfernung aufgestellte Spotscheibe landete mein erster Pfeil in der 3, nachdem kurz zuvor auch Lars mit seinem ersten Pfeil drei Punkte erzielte. Die beiden anderen Pfeile schossen wir in trauter Gemeinsamkeit zunächst links neben die Scheibe, um dann den letzten Pfeil jeweils rechts neben der Scheibe zu platzieren. Nach 24 Zielen, betrug der Unterschied zwischen dem Besten und dem Letzten unsere Gruppe gerade einmal 7 Punkte.
Ähnliches spielte sich sicher auch in den anderen sechs Gruppen ab, auch wenn in fast allen Bogenklassen, die jeweiligen Landesmeister einen großen Vorsprung vor den anderen herausgeschossen hatten.
Fazit: Auch in familiärer Runde hat das Feldschießen seinen Reiz, den es sicher auch mit einer größeren Teilnehmerzahl nicht einbüßen wird. Im kommenden Jahr wird es im Rabensteiner Wald wieder eine Landesmeisterschaft Feld des SSB geben und bis dahin hoffentlich auch noch ein paar mehr Teilnehmer.