Bericht von Uwe Schmidt

… wenn dieser Fakt bislang noch nicht sicher war, so ist er es spätestens seit dem letzten Juni-Wochenende dieses Jahres. Die Woche davor war alles andere als sommerlich und der Freitag war von Dauerregen und Windböen gezeichnet. Dem Regen trotzend, wurde abends das Wettkampf-Areal für die diesjährigen Corona-Masters und den 3. Chemnitzer Bogenlauf mit den nötigen Dämpfern bestückt. Zu meiner großen Freude gab es Mitgefühl für die „Compounder“, die Kunststoff-Dämpfer gestellt bekamen.

Dann sorgte Petrus am Samstag mit strahlendem Sonnenschein für gutgelaunte Bogenschützen auf dem Platz. Selten brachte ein Tag so optimale Bedingungen mit. Es war sonnig, nicht zu heiß und es herrschte absolute Windstille – weder die Stromerzeuger auf dem Feld, noch die Blätter an den Bäumen bewegten sich.

Das Turnier selbst begann zügig und eher als geplant, weil alle Schützen sehr rechtzeitig vor Ort waren. Nicht nur mir machte es einfach Spaß, nach einer derart langen Zwangspause wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Nur ab und an gab es im Wettkampf kleine Verzögerungen an der rechten Flanke der Schützenlinie. Einige Schützen hatten die Tücke des Stramits unterschätzt und ziemlich Not, die Pfeile wieder aus dem Dämpfer zu entfernen. Umso dankbarer waren wir „Compounder“ an der linken Flanke für unsere Dämpfer. Meine Laune wurde jedoch kurz dadurch getrübt, dass ich beim Absetzen einen Schuss in den Rasen setzte. Da mir jedoch die Aufholjagd gelang, stand auf meinem Schießzettel am Ende ein akzeptables Ergebnis.

Alles in allem – angefangen von der Organisation, über den Wettkampf selbst, bis hin zur Siegerehrung und der bereits erwähnten Unterstützung durch den Verantwortlichen fürs Wetter – war es einfach ein herrlicher Tag. Nach meinem Empfinden es gab nur fröhliche und recht entspannte Gesichter.

Nach dem Wettkampf hieß es: Wettkampffeld für den Bogenlauf am nächsten Tag um- und beräumen. Dank vieler Helfer gelang alles in gefühlter Rekordzeit….
„Was für ein gelungener Tag“ werden viele Schützen und Helfer  auf der Heimfahrt gedacht haben.

Dieses Gefühl noch zu überbieten war wohl nur noch durch den Bogenlauf am Sonntag möglich….und es gelang. Eigentlich wollte ich nur beim Dämpferrücken helfen, kam aber etwas eher und so mitten ins Geschehen. Ein Unfall auf der Autobahn und alles ging eine Stunde später los, ganz anders als am Vortag. Aus der Tschechischen Republik und dem halben Bundesgebiet angereist, mussten die Bogenläufer einzig mit den für das Laufen etwas zu hohen Temperaturen hadern, denn die kühle Morgenstunde war dahin. Der Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil, derartig viel Kampfgeist, gepaart mit offensichtlichem Spaß an der Sache, hatte ich nicht erwartet. Nicht nur die erwachsenen Bogenläufer, auch die Jugendlichen waren alle mit Ehrgeiz, Spaß und Kampfgeist dabei.

Erwartungsgemäß dominierten die tschechischen Sportler das Geschehen aber unsere drei Läufer (gut vorbereitet und entsprechend motiviert) heimsten viel mehr als einen Achtungserfolg ein! (hier die Ergebnisse) Ich konnte nur bewundern, wie ein 20 m entfernter Spot von nur 0,20 m Durchmesser mit Reiter, Blank- oder Recurve- Bögen (also ohne Visier) tatsächlich getroffen wurde –  für mich undenkbar 😉

Was für eine lockere, gelassene Atmosphäre, welche die harschen Monate zuvor fast vergessen ließ. Für mich die erste „echte“ Erfahrung mit dem Bogenlauf – Respekt allen Läufern war mein Grundgefühl.
Die Dankbarkeit aller angereisten Sportler gegenüber den zahlreichen Helfern aus unseren Reihen war deutlich spürbar und wurde z. B. mit einer Flasche Likör aus dem Nachbarland artikuliert ….
… Als ich nach Beendigung des eigentlichen Wettkampfs begann, die Dämpfer wieder auf unser Trainingsgelände zu rollen, halfen nicht nur die Wettkämpfer aus unserem Verein mit, sondern auch die angereisten Schützen packten mit an. Wenn das nicht sportlich ist, was dann.

Dennoch war ich froh, dass durch das Anpacken vieler Helfer am Abend alle Dämpfer wieder am gewohnte Platz standen. Besonders Steve möchte ich hier nochmals danken.

Reichlich Text über ein herrliches Wochenende, welches allen beteiligten Helfern und Sportlern sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird (mir hilft DER „Nischel“ aus Schiefer dabei 😉 .