Bericht von Andreas Granzer
Unser Sommer-Abschluss-Special
Pünktlich zum letzten Tag im sonnigen August fanden sich viele ambitionierte Schützen aus allen Altersgruppen und Bogenklassen unseres Vereins zum legendären Spaßturnier auf unserem Platz ein.
Das Spaßturnier soll einen entspannten und heiteren Ausklang einer teilweise anstrengenden Sommer-Saison bieten. Bei diesem speziellen Wettkampf geht es nicht darum, alle Treffer ins Gold zu bringen, das könnte sogar „gefährlich“ sein und Punktabzug bringen. Nein, hier geht es ganz allein um den Spaß am Bogenschießen auf ganz liebevoll gestaltete, kreative und kuriose Ziele. Dabei treffen sich auch viele Schützen des Vereins zum ersten Mal in einer angenehmen, ungezwungenen Atmosphäre, um sich gegenseitig kennen zu lernen und auszutauschen. Hier kann auch jeder sein tolles Equipment präsentieren und/oder mit tiefgründigen Fach-Chinesisch glänzen. Muss man aber nicht – jeder, wie er mag. Großartig.
Die Teamaufstellung
Natürlich geht es nicht ganz ohne Wettkampfregeln, ein bisschen Ordnung muss sein!
Das Spaßturnier ist ein Mannschaftswettkampf. Nach der Anmeldung und einer Selbsteinschätzung der Schützin/des Schützen werden Mannschaften/Teams, bestehend aus 3 Schützen gebildet.
Ein Team sollte idealerweise aus Schützen dreier Kategorien bestehen, um so eine gewisse Ausgewogenheit und Chancengleichheit im Wettkampf zu bieten:
- Schütze Kategorie 1 Visierschütze (Recurve/Compound), treffsicherer Schütze
- Schütze Kategorie 2 Bogenschütze ohne Visierung (z.B. Blankbogen, Jagdbogen, Langbogen), größtenteils intuitiver Schütze
- Schütze Kategorie 3 Einsteiger, Bogenschütze mit wenig Erfahrung, bzw. Primitivbogen
Die Vor-Runde
Wie in einem großen Fußballturnier gilt es zunächst „Jeder gegen Jeden“, um sich für das große Finale zu qualifizieren. Dazu treten die Teams an verschieden Stationen gegeneinander an und sammeln fleißig Punkte.
An den Stationen werden auf ganz unterschiedlichste Ziele (bunte und schwarze Scheiben, Tierauflagen, 3D-Ziele, Luftballons und Eigenkreationsauflagen) und Entfernungen geschossen. So soll ein abwechslungsreicher Mix an Herausforderungen entstehen. Jede Station hat ihre eigne Spielregel und so mancher Schütze kommt da ins Schwitzen.
Die Teams laufen nacheinander alle Stationen ab. Pro Station/Ziel hat jeder Schütze zwei Pfeile. Insgesamt werden somit 6 Pfeile pro Team und Station geschossen. Jeder Treffer geht dabei (abhängig von der Auflage) mit maximal 10 Punkten in die Team-Wertung ein.
Aber Achtung! Je nach Station, Ziel und Spielregel (z.B. „Dartscheibe“, „Ballons retten“, „Vitamine“) können sogar Punkte abgezogen werden.
Die zu erreichende Maximalpunktzahl 60 ist bei jeder Station gleich.
Am Ende werden die Team-Platzierungen entsprechend der Rangfolge der erzielten Gesamtpunktzahlen ermittelt.
Hier einige Highlights aus unserem Spaßparcours
Zum „Büchsenschießen“ gehen wir auf die Kirmes. Nur werfen wir nicht mit unförmigen Bällen auf die verbeulten Raviolidosen, sondern wir schießen natürlich auf …. Luftballons. OK, kein Blech, eher aufgeblasenes Gummi, dafür knallt es ordentlich, wenn man trifft. Immer wieder sehr beliebt, ein echter Klassiker eben.
Der fiese „Geier“ lauert auf seine Beute, den gemeinen Bogenschützen. Dieser fühlt sich in seiner Mittagsruhe auf der Campingliege gestört und will den Geier vertreiben. Allerdings ist er zu faul um aufzustehen und bleibt liegen. Er findet auch nur einen kleinen Kinderbogen in Reichweite und versucht den Geier eins auszuwischen. Schafft er es, dann lässt der Geier Federn und zieht davon. Ansonsten sollte sich der Schütze schnell davon machen. Zum Glück muss der Geier nach seinem Lachanfall erstmal wieder zu Puste kommen.
Auf der „Handyscheibe“ wählen wir die Nummer unseres Nervenarztes. Es ist mal wieder soweit. Dummerweise wird höchste Präzision und Treffsicherheit vorausgesetzt, dass wir ein Freizeichen bekommen und anschließend auch die richtige Nummer gewählt wird. Mist, vertippt, ähm verschossen. Dann legen wir uns besser wieder hin.
Beim „Speerwurf“ haben wir unsere Bögen zu Hause gelassen und nur noch den Köcher mit den Pfeilen dabei. Es muss doch auch ohne dieses „Geschnipse“ gehen. Im Gras vor uns, in respektabler Entfernung von knapp 10 Metern, liegt unser Ziel. Immerhin mit einem Durchmesser von 120 cm. Kleinigkeit – denken wir uns und werfen völlig unkoordiniert mit unseren Pfeilen danach. Intuition ist gefragt. Getroffen? Nicht mal in die Nähe gekommen, geschweige denn ins Gold. Wer hätte das gedacht.
Die KO-Runde
Nach einer herausfordernden Qualifikation dürfen sich die besten 4 Teams auf den Einzug in die KO-Runde freuen. Jetzt geht es um die berühmte Wurst (Torte).
Das Halbfinale:
Das Halbfinale 1 bestreiten die Teams auf Platz 2 und Platz 4 der Vorrunde.
Und im Halbfinale 2 treten die Teams auf Platz 1 und Platz 3 der Vorrunde gegeneinander an.
Die Herausforderung: Eine unter Hochdruck (6 bar!) stehende 0,3-Liter-Plastikflasche muss aus einer Entfernung von knapp 10 m getroffen werden. Jedes Teammitglied hat zwei Versuche. Trifft der erste Pfeil erhält das Team 10 Punkte, beim zweiten immerhin noch 5.
Alle Halbfinalteilnehmer gaben ihr Bestes, so dass in beiden Halbfinals durch ein Stechen der jeweilige Gewinner ermittelt werden musste.
Finale:
Im Finale treten die beiden siegreichen Teams aus den beiden Halbfinals gegeneinander an und müssen drei mit Helium gefüllte Ballons treffen. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, dass der Wind die Ballons lustig hin und her bewegt.
Das Team, welchem es zuerst gelingt, alle drei Ballons zum Platzen zu bringen, gewinnt.
Die glücklichen Gewinner in diesem Jahr waren Falk, Sunny und Eric. Das Team bekam einen Pokal überreicht: Anja hatte in diesem Jahr die Siegertorte gebacken. Als besondere Anerkennung wurden die Sieger noch mit einer Urkunde geehrt, welche zur Planung und Organisation des nächsten Spaßturnieres, berechtigt. Aus Sicht der diesjährigen Organisatoren nicht ganz uneigennützig.
Da die Siegertorte auch in diesem Jahr nicht von 3 Personen allein verputzt werden konnte, durften sich alle Turnierteilnehmer über ein süßes Stück „Belohnung“ freuen.
Unsere Helfer
Wie man vielleicht der bisherigen Ausführung entnehmen konnte, bedeutet die Durchführung eines solchen Special-Events einer erheblichen Vorbereitung. Die individuellen „Spaßziele“ kann man üblicherweise nicht käuflich erwerben und müssen in liebevoller Hand- und Heimarbeit hergestellt werden. Die Spielregeln müssen entwickelt werden und idealerweise getestet sein.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Protagonisten, die mit ihrer Begeisterung und Erfahrungen für Vereins-Spaßturniere auch dieses Event unterstützt haben.
Die Planung ist fertig. Nun bedarf es ausreichend Manpower, um die Ideen / den Parcours auf dem Schießplatz umzusetzen. An die Teilnehmer werden dafür Gruppenaufträge verteilt, z.B. um Luftballons aufzupusten, die Ziele in unterschiedlichen Entfernungen von 8 bis 25 Metern aufzustellen und die Stationen einzurichten.
Damit bei diesen vielen „Arbeiten“ keiner verhungern oder verdursten muss, wurde ein kleines Catering organisiert. So kamen alle zum gemütlichen Teil zusammen, ließen es sich gut gehen, vertilgten nicht nur die Siegertorte gemeinsam und ließen den sonnigen Tag gemeinsam ausklingen.
Ach so, und abgebaut wurde ja dann auch noch.
Vielen Dank wie immer an die großen und kleinen Helfer! Das hat echt Spaß gemacht.
Impressionen
Wer es denn immer noch nicht glauben kann, Bilder sagen mehr als tausend Worte:
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Auf ein Neues im nächsten Jahr
Mit ein wenig Wehmut verabschieden wir uns langsam aus der Freiluftsaison und richten uns auf die kommende Hallensaison ein. Nutzen wir die Zeit, um neue Ideen für das nächste Spaßturnier zu sammeln.