Bericht von Veikko Klemm
Nach einer gar nicht so verkorksten Saison in den 3D-Turnieren, seien es freie Turniere oder die Landesmeisterschaft des DBSV war es endlich soweit: Deutsche Meisterschaft 3D in Hohegeiß im Harz. Über 400 Teilnehmer verteilt auf 112 Gruppen, die sich 2 Parcours mit je 28 Zielen teilen musste – klingt unmöglich, aber die Organisatoren hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Zwar gab es Wartegruppen, aber das stand ja von vornherein fest. Böse Überraschungen blieben uns zum Glück erspart.
Falk, Conny, Danny und Ich hatten schon im Vorfeld viel auf dem 3D- und Feldplatz des Vereins geübt, aber was uns da erwartete, kann man nicht üben: Steilschüsse von bis zu 45° bergauf und bergab – bei Entfernungen bis zu den maximal möglichen 66 Metern – waren schon am ersten Tag eine harte Herausforderung.
Früh stand fest, dass der Samstag nicht kriegsentscheidend sein wird. Schließlich kann man in der Waldrunde, wenn man mal „vorbeischätzt“, immer noch einen zweiten oder dritten Pfeil nachladen und so trotz eines verschossenen ersten Pfeils noch Punkte haschen. Somit waren nach der Waldrunde die ersten 8 Plätze in unserer Alters- und Bogenklassen gerade einmal 13 Punkte auseinander. Am Samstagabend, nach der Waldrunde, schien ein Meistertitel zum Greifen nah. Falk, Danny und ich waren auf Goldkurs, den wir unbedingt auch in der Hunterrunde beibehalten wollten. In der Hunterrunde trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen: Jeder hat nur einen Pfeil für jedes Ziel.
Sonntag, es ging ans Eingemachte – der Gedanke nur einen Pfeil zu haben schärfte unsere Sinne. Das so unbeliebte „M“ blieb aber keinem von uns erspart und der quälende Gedanke den Mannschaftstitel zu verlieren hing in meinem Kopf fest. Ich tat das was ich immer tat: Schauen – schätzen – festen Stand suchen – Visier einstellen – Einstellungen überprüfen – Pfeil einlegen und darauf hoffen alles richtig zu machen und mit einem leisen „Pflopp“ belohnt zu werden.
27 Ziele liegen hinter uns – letzter Pfeil – Pflopp hats gemacht. Erleichterung machte sich breit aber auch der Gedanke an den Rückweg, der gnadenlos nur bergauf führte. Da wir aber eine dufte Truppe waren (im Sinne von lustig), nahmen wir das in der Hoffnung auf eine verdiente isotonische Hopfenkaltschale mit Humor.
Das Warten auf den Ergebnisaushang war für mich unerträglich, zumal man in Gesprächen mit anderen herausgefunden hatte: Ganz so schlecht können wir nicht gewesen sein.
Am Ende zahlte sich das harte und regelmäßige Training für uns aus: Falk schaffte in der Einzelwertung Bronze, mir gelang der Sprung auf Platz 6 und Danny landete knapp hinter mir auf Rang 7.
Conny lies in ihrer Klasse alle hinter sich und gewann den Titel „Deutscher Meister“. in der Einzelwertung Jagdbogen Damen.
Das von uns angepeiltes Gruppenziel in der Mannschaftswertung haben wir auch erreicht: Gold für Falk, Danny und mich und das mit einem Abstand von 93 Punkten zu den Zweitplatzierten – Alles richtig gemacht.
Es gilt noch danke zu sagen: Danke dem DBSV, der für mich eine super organisatorische Arbeit geleistet und das Gelände für die Zielstellung super genutzt hat. Danke auch an meine Vereinskollegen, die mir mit Rat und Tat beim Training zur Seite standen – ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Danke.