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Am Wochenende vom 23.08.-24.08.2014 fanden in Hohegeiß/Harz die Deutschen Meisterschaften des DBSV im 3D Bogenschießen statt.

Ich selbst bin schon am Freitagnachmittag angereist, um noch am selben Tag durch Anmeldung und Bogenkontrolle zu kommen. Das spart Zeit für den Samstagmorgen…

Rund um das Aparthotel Panoramic hat der Bogensportverein Hohegeiß zwei anspruchsvolle Parcours gestellt, die sowohl vom Laufen als auch vom Schießen her den Schützen und Schützinnen einiges abverlangten. Am Gelände merkte man schnell, dass man sich auf 600 m Höhe in einem Mittelgebirge befand.

Am Samstag konnte man sich dann ab 8:00 Uhr einschießen und das Material noch ein letztes Mal überprüfen, bevor der offizielle Teil mit Begrüßung um 9:00 Uhr begann. Nachdem die verschiedenen Offiziellen ihre Statements abgegeben hatten, die Nationalhymne gespielt war und die letzten organisatorischen Details angesprochen waren, wurden die Schießkladden an die Gruppen verteilt. Anschließend wurden die Schützen/-innen durch ortskundige Führer in den Parcours gebracht und um 10:00 Uhr war Schießbeginn. Dieser wurde durch zwei kräftige Böllerschüsse lautstark bekannt gegeben. Es waren über 500 Schützen und Schützinnen in den verschiedenen Bogen- und Altersklassen angemeldet und am ersten Tag schossen wir eine Dreipfeil-Runde mit 32 Stationen.

Wir starteten gemeinsam mit zwei Gruppen am gleichen Ziel und somit kam es unausweichlich zum Auflaufen auf die vorher gehende Gruppe, weil auch diese warten mussten… an verschiedenen Parcoursstellen mehr oder weniger. Doch im Laufe des Tages hatte es sich „entkrampft“ und man musste nur noch gelegentlich auf die vorderen Gruppen warten.

Ich selbst war in einer Dreier-Gruppe unterwegs, da unser vierter Mann nicht angetreten war und wir waren alle in einer Bogenklasse: dem Jagdbogen. Das Wetter bot an diesem Tag vom Regen bis Sonnenschein eine abwechslungsreiche Palette, doch der Regen hielt sich in erträglichen Grenzen…

Am Ende des ersten Tages war ich dann doch „ganz schön platt“ auf den Füßen und die Warterei hat ihr übriges dazu getan… mit meinem Ergebnis war ich zufrieden und 412 Punkte bedeuteten den dritten Platz in meiner Klasse. Und es war eng! Der Zweite und der Führende hatten beide 414 Punkte – nur durch die erreichten Xer getrennt.

Nach netten Gesprächen mit anderen Bognern und Bognerinnen bin ich recht früh in mein Hotel nach Zorge gefahren und hab mich bis zum nächsten Morgen „abgemeldet“.

Der Sonntag begann mit einem sehr schönen Frühstück im Hotel und wieder um 8:00 Uhr mit dem Einschießen. Danach folgte um 9:00 Uhr die Begrüßung…

Dieses Mal ging es auf den anderen der zwei Parcours, wieder mit zwei Gruppen am ersten Ziel und wieder mit dem Warten im Parcours bis sich der ganze „Bogenzirkus“ auseinander gezogen hatte.

Die Gruppeneinteilung vom Vortag blieb bestehen und so gingen wir wieder zu dritt von Pflock zu Pflock und schossen unsere Hunterrunde- jeweils ein Pfeil auf 32 Ziele! Hunterrunden haben immer ihren eigenen Reiz und man ist nervlich etwas angespannter als bei der 3- Pfeil Runde.

Mir wurde schon am Vorabend bewusst, dass ich mit einer guten Hunterrunde noch richtig was bewegen könnte und genau das ist das, was der „entspannte Bogenschütze“ im Wettkampf braucht: Immer schön viel selbstgemachten Druck! Naja, nicht bei jedem Ziel konnte ich dem standhalten und am Ende standen sogar 8 Outs auf dem Schießzettel und ich hatte innerlich meine Platzierungsvorstellungen schon begraben…

Wenigstens das Wetter wurde im Laufe des Tages immer besser und so fanden wir uns wieder nach der Hunterrunde im Sonnenschein am Hotel Panoramic ein. Man redete über den Parcours und sprach über die erreichten Ergebnisse und ich begriff irgendwann, dass auch die anderen Schützen in meiner Klasse nicht den allerbesten Tag hatten… Der Erste und der Zweite vom Vortag waren im Hunter-Ergebnis hinter mir gelandet und mir wurde das erste Mal etwas „mulmig im Bauch“! Auch die, die am Vortag direkt hinter mir lagen, kamen nicht an meine Punktzahl von 276 heran. und das „elend lange Warten“ auf die Ergebnislisten begann und dauerte für mich eine gefühlte Ewigkeit.

Dann hingen die Listen aus und ich hatte es schwarz auf weiß:

  1. Platz Herren Jagdbogen…Edgar Löhr

Aber so richtig glauben wollte ich es immer noch nicht. Das braucht Zeit

Dann war die Einspruchsfrist vorbei und es folgte die Siegerehrung, die ja bekanntlich beim DBSV durch die vielen Bogen-und Altersklassen etwas dauern kann…

Trotzdem sind sehr viele Schützen vor Ort geblieben und haben die Deutschen Meister und die Platzierten der jeweiligen Klassen mit Applaus bedacht – sehr sportlich!

Dann konnte auch ich meine Medaille in Empfang nehmen… ein schönes Gefühl! Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung und die überwiegende Meinung war sehr positiv.

Großes Kompliment an den Bogensportverein Hohegeiß für die Organisation, die Verpflegung und die beiden gut gestellten Parcours… das habt ihr gut gemacht!

Edgar Löhr

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